Ein kleiner DSGVO-Rückblick
Wie Sie bereits gelernt haben, ist es wichtig, dass Sie datenschutzkonform handeln. Was heißt das nochmal genau? Da Sie mit personenbezogenen Daten Ihre Kunden oder Beschäftigten arbeiten, gelten diese als äußerst schützenswert. Und wer ist dafür verantwortlich? Richtig: Sie! Durch verschiedene Regeln und Handhabungen können Sie die Daten schützen. Dazu gibt es verschiedene Vorgaben, die Sie in unseren Artikeln nachlesen können.
Beachten Sie dies nicht und handeln Sie nur nach Ihrem Ermessen, weil Sie vielleicht auch denken, dass Sie die Daten gut schützen, kann es sein, dass Sie dennoch Bußgelder als Strafe zahlen müssen. Das könnte dann daran liegen, dass Sie beispielsweise auf der Webseite keine gut ersichtliche Datenschutzerklärung eingebaut haben.
Bußgelder für DSGVO-Verstöße gehen durch die Decke
Laut einer neuen Studie sind die Bußgelder für Verstöße gegen die DSGVO, die im Jahr 2021 verhängt wurden, weit über denen, die es 2019 zusammengefasst gab. 2021 gab es unfassbare 434 Strafen, die zusammen ein Bußgeldvolumen von 1,3 Mrd. Euro vorweisen. Das ist schon ganz schön sportlich. Als Vergleich dazu gab es im Jahr 2019 73 Verstöße mit insgesamt 172 Mio. Euro als Bußgelder. Und jetzt fragt ihr euch natürlich welche Unternehmen wohl dagegen verstoßen haben? Start-Ups, die sich erst noch in die DSGVO-Regelungen einarbeiten müssen? Zum Glück (noch) nicht. Die vielleicht stärksten Unternehmen der Welt haben im letzten Jahr gegen die DSGVO verstoßen. Das wird ihnen zumindest vorgeworfen.
WhatsApp, welches zu Facebook gehört, wird unterstellt, dass es sich in Irland nicht genügend an Informationspflichten gehalten hat. Wie wichtig diese sind, findest du in einem separaten Artikel hier. Die mit Abstand heftigste Strafe musste Amazon mit 746 Mio. Euro bezahlen, da diese sich nicht an die allgemeinen Grundsätze der DSGVO gehalten haben.
Die App Grindr musste knapp 6,4 Mio Euro bezahlen, weil Sie Daten unrechtmäßig weitergegeben haben. „Die norwegische Verbraucherzentrale (Forbrukerrådet) hat bei der norwegischen Datenschutzbehörde eine Beschwerde gegen den App-Betreiber eingereicht, da Grindr personenbezogene Daten (GPS-Standort, Profilinfomationen, der Umstand, dass die betroffene Person die App benutzt) unrechtmäßig zu Werbezwecken an verschiedene dritte Parteien übermittelt hatte. Mit der sexuellen Orientierung der Nutzer war auch eine besondere Kategorie personenbezogener Daten von dieser Praxis betroffen.“ (Compliance Essentials GmbH).
Der Artikel sollte Ihnen nochmal zeigen, was für hohe Summen an Bußgeldern verteilt werden können und wie wichtig das Thema Datenschutz wirklich ist. Auch wenn du im Vergleich zu Facebook oder WhatsApp ein kleines Unternehmen führst, geht es trotzdem darum, die Kunden und Mitarbeitenden respektvoll zu behandeln und vor allem auch zu schützen. Und dazu zählt nun mal der Schutz ihrer Daten. Daher solltest du das nicht nur als „Pflicht“ abtun, die Daten deiner Kunden und Mitarbeitenden zu schützen, sondern auch aus einer intrinsischen Motivation raus.
Damit du dir das besser vorstellen kannst, haben wir dir nochmal eine Grafik eingefügt, die im Jahresvergleich Strafen und Bußgelder zeigt.
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Statista, 2021